Ein gesunder Darm hilft Ihrem Immunsystem
Der Darm – unser Immunsystem
80 % der Immunzellen unseres Körpers sind im Darm beheimatet. Entlang der Darmschleimhaut sind viele Billionen Organismen an der Aufrechterhaltung unseres Immunsystems beteilig und unser Immunsystem wiederum schützt diese Organismen, damit sie ungestört arbeiten können. Ein Kreislauf sozusagen. Unsere guten Darmbakterien helfen dabei, dass sich krankheitserregende Bakterien nicht übermäßig vermehren können. Außerdem kontrollieren sie, welche Substanzen über die Darmschleimhaut in das Blut gelangen und welche abgeführt werden. Darüber hinaus sind viele nützliche Bakterien für die Verstoffwechselung von diversen Mineralien und Vitaminen verantwortlich. Kurz gesagt – unser Körper ist von nützlichen Bakterien abhängig.
Multiresistente Bakterien

Multiresistente Bakterien stellen ein immer größer werdendes Problem in der Medizin dar. Bakterien werden gegen bestimmte Wirkstoffe resistent wenn beispielsweise ein Antibiotikum nicht lange genug oder falsch eingenommen wird. Durch die falsche Einnahme überleben einige der Bakterien die Therapie und bilden Resistenzen. Diese Resistenzen werden nun durch die Erbanlagen an die zukünftigen Generationen der Bakterien weitergegeben. Dadurch ist ein erneutes Einsetzen des gleichen Antibiotikums nutzlos, da es keine Wirkung mehr hat.
Auch in der Tierindustrie werden der Nahrung häufig Antibiotika zugesetzt. Viele der Wirkstoffe sind mit den Antibiotika der Humanmedizin verwandt. Wenn wir diese nun mit dem Verzehr von Fleisch in geringen Menge zu uns nehmen, beeinflusst das auch die Bildung resistenter Bakterienstämme in unserem Darm.
Ein weiteres Problem stellt die viel zu häufige Verordnung von Antibiotika dar. Oftmals werden auch bei virusbedingten Krankheiten Antibiotika verschrieben, die aber gegen Viren wirkungslos sind. Der häufigere Kontakt von Krankheitserregern mit dem wirkungslosen Medikament, macht sie auf Dauer resistent.
Gegen einige Antibiotika bilden sich zudem viel schnellere Resistenzen als gegen andere. Weil sie nur ein bestimmtes Enzym hemmen, bilden sich gegen Makrolide relativ schnell Resistenzen. Penicillin hingegen ist schon sehr lange sehr wirkungsvoll weil es an sechs verschiedenen Proteinen angreifen kann.
Penicillin und andere Antibiotika
Penicillin ist das am längsten bekannte Antibiotikum in der Geschichte der Medizin. Trotzdem findet es auch heute noch oft Verwendung bei Krankheiten welche durch Bakterien ausgelöst werden.
Antibiotika wirken bakterizid. In den meisten Fällen verhindern sie die Vermehrung der Bakterien, was zur schnellen Genesung führt.
Das Problem an Antibiotika ist jedoch, dass sie nicht nur alle gefährlichen Bakterien unterdrücken, sondern auch alle nützlichen. In einem Zeitraum von circa vier Wochen nach Abschluss einer Therapie mit Antibiotika erholt sich ein Teil der Darmbakterien von allein wieder. Ein anderer Teil nützlicher Bakterien erholt sich aber selbst nach einem Zeitraum von über sechs Monaten nicht wieder, wodurch es zur sogenannten Dysbakterie kommt. Dieses Ungleichgewicht im Bakterienhaushalt kann zu starken Problemen des Immunsystems führen.
Geschwächtes Immunsystem durch Dysbakterie

Es ist inzwischen bekannt, dass eine Unzahl von Krankheiten durch ein geschwächtes Immunsystem durch Dysbakterie ausgelöst werden kann. Die Qualität und die Verteidungskraft unseres Immunsystems hängt stark mit der Beschaffenheit unserer Darmflora zusammen. Bei einer stark geschwächten Darmflora ist die Wahrscheinlichkeit Krankheiten zu erleiden, sehr viel höher. Das betrifft jedoch nicht nur normale kleinere Infekte sondern auch Autoimmunkrankheiten wie beispielsweise die juvenile Arthritis – das sogenannte Kinder-Rheuma.
Häufig erleiden Menschen nach einer Therapie mit Antibiotika auch Pilzerkrankungen, die dann wiederum mit neuen Medikamenten behandelt werden müssen.
Darmflora wieder aufbauen
Manchmal führt kein Weg an Antibiotika vorbei. Um dem Körper nach Therapiebeendigung zu helfen, wieder eine gesunde Darmflora aufzubauen, bietet sich eine Darmsanierung samt gesunder Ernährung an. Die Darmsanierung kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Es gibt mehrere Präparate auf dem Markt, welche inaktive und aktive Bakterienstämme einschleusen um eine Neuansiedelung in der Darmschleimhaut zu gewährleisten. Eine probiotische Ernährung kann zusätzlich helfen. Dabei nimmt man Nahrung zu sich, die beispielsweise durch Milchsäurebakterien dem Darm zu neuer Kraft verhelfen können. Der probiotische Joghurt ist wahrscheinlich das bekannteste Darmflora fördernde Nahrungsmittel. Es gibt aber auch probiotische Wurst oder probiotisches Müsli im Handel zu kaufen. Kefir und Sauerkraut sind natürliche Bakterienträger und sehr wohltuend für die Darmgesundheit.